Portfolio- Das Leben ist bunt, meine Texte auch!

Gedichte über Liebe und Freundschaft, Worte zur Hochzeit

"Für euch soll die Welt heute langsam drehen, bei Sonnenlicht und Sternentanz,
Küsse auf die Stirn - mit Liebe, Sanftheit, Augenglanz,
ein Zauber wohnt in allem - Berührung, Blicken, Achtsamkeit,
und aus goldenen Ringen flüsterts leise:
Von heute an UNENDLICHKEIT!"
Helen Seidenfeder , 23

Texte zu Leben und Kunst

"Ist der Applaus längst verklungen, ja, da kehre ich Heim,
trete aus dem Trubel heraus, in die Stille hinein, 
hin zu Wasser und Schilf, auf eine Brücke, die trägt,
wo der Kopf für Minuten eine Pause erwägt, 
dort halte ich inne; atme ein, atme aus, 
lasse aus allen Muskeln, allen Sehnen die Spannung heraus, 
und denke: Anders möchte ich's nicht haben, selbst, wenn ich's morgen ändern kann, 
manchmal begreift man erst nach Jahren, was das Herz erfüllen kann."
Helen Seidenfeder, 23

Gedichte über das Anders-Sein

"In einer Welt aus tausend Möglichkeiten, fragst du stetig nach dem "Mehr",
nach dem Optimum in allem, so fällt dir das Zugeständnis schwer, 
dass in vielem Unperfekten ein Zauber sich versteckt,
in Schneckenhäusern erst verborgen, von Kalkmänteln verdeckt,
dort schimmert es von innen, etwas lockt und fasziniert, 
erst als Makel mal verstanden, ist es heute nur ein Unterschied, 
etwas, das besonders ziert."
Helen Seidenfeder, 23

Gedichte über Mut und Veränderung

Auf, auf in neue Kleider, auch neue Schuhe, groß und weit,
wir wollen wissen, was passieren kann, sind für Wachstum neu bereit.
Wie weit strecken wir die Zehen, um in große Fußstapfen zu treten?
Wie weit führen uns die Träume, um aus Ideen Brücken neu zu kneten?
Aus dem Nirgendwo in die Zukunft, wir überwinden alte Klippen, 
steigen aus Fallstricken heraus, den fiesen alten Strippen, 
am Himmel lockt ein Silberstreif, mutig folgen wir dem Licht, 
kein Weg ist je zu weit, solang du mit ihm stimmig bist."
Helen Seidenfeder, 23

Gedichte über Gemeinschaft

"Lasst uns Lichter setzen, in Fenstern und an Türen, 
wo Dunkelheit in Ritzen kriecht, woll'n wir jetzt Feuer schüren, 
es tanzt dort mancher Lichtkreis, ein Gast tritt zu uns ein, 
für Gespräche, Lachen, Herzlichkeit,
ein wohlig-warm Beisammen-Sein."
Helen Seidenfeder, 21

Gedichte über Leichtigkeit

"Das Leben ist zu kurz, für Ängste, Zweifel, Sorgen, 
die Zeit ist reif, der Tag perfekt - zum eifrig Sterne greifen,
wir wirbeln über Strände, fangen den Klang des Lachens ein, 
und wenn das Leben mich neu prüft,
will ich frei im Herzen sein."
Helen Seidenfeder, 21

Gedichte über Familie und Heimat

"Du bist mir was! DU BIST MIR WAS! Du warst mir immer Heim!
Wenn dir mal nicht die Sonne scheint, will ich dir Stütze sein.
Ich bin die Welle auf dem Wasser, die dein Boot mit fahrt beschenkt, 
bin das Männlein dort am Ufer, das dir mit Richtungslichtern schwenkt,
ich bin so anders als du bist: Ich bin die Nacht, du bist der Tag, 
und immer auch der Grund, weshalb ich heute Schritte wag.

Und nein, niemand sieht das Haus wie ich, oder die Wohnung das Gebäude, 
da sind Putz und Stein fest eingefasst, auch alt noch eine Freude, 
nicht für jeden, doch für mich, denn dies hier ist mein Elternhaus,
ich bin gewachsen, hier hab ich gelebt, hier sprach ich Worte erstmals aus. 
Hier hab ich gelernt zu lieben, zu spüren, was Familie ist, 
und dass, auch wenn wir streiten, du trotzdem meine Heimat bist. "
Helen Seidenfeder, 22

Texte mit Humor & Fantasie

- Ausschnitt von "Am Anfang war die Knolle, oder:
  Heute bin ich Pinguin"


Mit Flügeln aus Kartoffelchips bereise ich die Welt,
ich helfe Schurken einzufangen, verdiene damit Geld,
mit Bärenkräfte rette ich das Kind bei Sturm im Meer,
ich setze es aufs Pommesfloß und schieb es vor mir her.
Mein Haus ist aus Kartoffelbrot, es knarrt und wackelt nicht,
vorbei die Zeit als Coachpotatoe mit Maske im Gesicht."
Helen Seidenfeder


 Texte über Kritik am System

- Ausschnitt aus dem Text "Mensch und Grauchswert" 
(Bildungskritik)

"Ich trat aus der Masse, um die Fäden zu sehen, 
an Armen und Beinen, um das Spiel zu verstehen...
Versteck dich, hieß es...Und sieh dich nicht um, 
die Tage vergehen, bald ist die Jugendzeit um, 
und gelernt haben wir Vieles, doch wenig verstanden, 
wir sind Erwartungen gefolgt, haben Lektionen bestanden, 
ohne Freude zu fühlen oder Neugier und Lust, 
wir sind gerannt ohne Ende, ja, weil ein Kind das schon muss, 
und man hat uns gemessen, an Fächern und Maßen, 
hat uns gleiche Chancen versprochen, ohne es täglich zu wagen, 
ein Kind nach seinen eigenen Gaben zu bilden!"
Helen Seidenfeder



Texte über schwere Tage, wie Trauer

- Ausschnitt aus dem Text "Ewigkeit, oder: Dort, wo das Licht das Meer 
  erhellt"

"In meinen Träumen bist du gehalten, in Drehungen und Tanz,
du schwebst über den Boden in einem Kleid aus Himmelsglanz, 
wir küssen und wir lachen, nur der Wald sieht dabei zu,
wir tanzen und vergessen, da bin nur ich - und da bist du. 

Dein Lachen ist ein Echo, wie aus einer anderen Zeit,
wie ein Windspiel, wie ein Klingen noch, 
ein leises Flüstern wie von weit,
dein Lachen ist Erinnerung, ein wohlig warmes nie allein, 
ich werde mit Freude an dich denken 
- und trotzdem manchmal traurig sein, 
denn das Herz vergisst nicht - und die Seele spürt noch nach, 
es gibt so viele Leben, die wir führen können, und immer wieder ein "Danach", 
und ich werde warten, dort wo das Licht das Meer berührt, bei Nacht und auch bei Sturm, 
wo der Sturm das Nass an Mauern treibt, herauf zum hellen Turm, 
wo am Strand noch lautes Rauschen klingt, bis tief in jede Nacht, 
wo ein Wärter stumm an Fenstern steht und über Schiffe wacht,
und ein alter Mensch im Garten liegt, mit Decken unterm Bauch, 
wo Wirklichkeit Erinnern weicht, wie in manchem schönen Traum, 
und sich Alt und Jung in Armen liegt, in Drehungen und Tanz,
wir schweben über den Boden in einem Kleid aus Himmelsglanz, 
wir küssen und wir lachen, nur der Wald sieht dabei zu, 
wir tanzen und vergessen, da bin nur ich - und da bist du."
Helen Seidenfeder